GEBRAUCHTE & ALTE GRABSTEINE KAUFEN / VERKAUFEN - TIPPS vom STEINMETZ

Sie möchten ein Grab auflösen und den alten Grabstein verkaufen oder kostengünstig entsorgen? Jedes Grab, dessen Ruhezeit vorbei ist und aufgelöst wird, hat einen Grabstein, der nicht mehr gebraucht wird. Im schlimmsten Fall wird der Stein einfach weggeschmissen, im besten Fall wird er von jemandem weitergenutzt und somit an den nächsten Grabinhaber übertragen. Jedoch passiert dies nur in den seltensten Fällen. In der Regel fordert die Friedhofsverwaltung mit Beendigung ein Rückbau der Grabanlage bzw. aller eingebauter Teile vom Grabnutzer oder bietet eine kostenpflichtige Beseitigung an. Somit liegt es bei den Angehörigen über die weitere Verwendung des Grabmals zu entscheiden und eine Nachnutzung für den Naturstein zu finden. Mehr über das zweite Leben Ihres Grabsteins erfahren Sie im weiteren Verlauf unserer Beitrages.

 

Sofern Sie einen Grabstein kaufen oder bestellen möchten erfolgt dies in der Regel über einen ortsansässigen Steinmetz. Jedoch haben sich in den letzten 10 Jahren für die Angehörigen neue Auswahlmöglichkeiten zum Grabsteinkauf ergeben. Mittlerweile agieren viele Steinmetzbetriebe überregional und bieten Ihre Dienstleistungen auch auf Friedhöfen außerhalb ihres unmittelbaren regionalen Wirkungsgebietes mit Hilfe ihrer Websiten an. Kunden, die nach einem gestalterisch wertvollen Grabmal suchen, haben so eine breitere Auswahl an Grabstein Motiven und Materialien. Oftmals scheitert der Versuch einen schönen Grabstein beim Steinmetz um die Ecke zu finden an dem dort angebotenen Sortiment. Langweilige asiatische Einheitsware aus poliertem Granit ist nicht jedermanns Geschmack und verführt nicht zum Kaufen.  Darüber hinaus gibt es viele Kunden mit kleinem Geldbeutel, die finanziell nur ein kleines Budget haben. Insbesondere für Urnengrabsteine wie Liegeplatten, Grabsteinbücher oder Kissensteine bietet hier das Internet neue Möglichkeiten viel Geld zu sparen. Wo Sie günstige oder auch gestalterisch anspruchsvolle Grabsteine kaufen können erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die Liegezeit ist vorbei, Sie wollen die Zeit nicht verlängern und das Grab Ihres Angehörigen muss aufgelöst werden. Jetzt gibt’s es zwei Möglichkeiten:

 

1. Sie lösen das Grab selbst auf

Das heißt, Sie müssen von der Blume bis zum Grabsteinfundament alles entfernen. Das ist eine Herausforderung, kann sich aber lohnen. Denn der Grabstein und eventuelle Umrandungen gehören immer noch Ihnen. Sie können den wertvollen Stein, für den Sie einmal viel Geld bezahlt haben, wiederverwenden. Dabei sollten Sie aber unbedingt beachten, dass so ein Grabstein ein enormes Gewicht hat und er nicht einfach mit dem Auto nach Hause gefahren werden kann. Nach Ablauf des Grabnutzungsrechtes ist der Inhaber des Grabes dazu verpflichtet das Grab wieder zu beräumen und in seinen ursprünglichen Stand zu versetzen. Der Grabstein muss angebaut und das Fundament entfernt werden. Die Kosten hierfür belaufen sich wie folgt:

 

• Urnengrab: ca. 100-200 Euro
• Einzelgrab: ca. 200-400 Euro
• Doppelgrab: ca. 400-600 Euro

 

 

2. Sie beauftragen eine Firma mit der Auflösung

Wenn Sie eine Firma, wie zum Beispiel einen Steinmetzbetrieb, damit beauftragen, wird Ihnen die komplette Entsorgung des Grabschmucks abgenommen. Das heißt aber auch, dass Sie nicht mehr im Besitz der auf dem Grab befindlichen Steine sind.

Ein großer Irrtum ist, dass ein gebrauchter Grabstein um einiges günstiger ist als ein neuer. Wenn Sie sich für einen Grabstein aus zweiter Hand entscheiden wollen, um Geld zu sparen, werden Sie vermutlich kein Glück haben. Steinmetze müssen in einen Second-Hand-Stein genau so viel Arbeitszeit (oder sogar noch mehr) investieren, bis er wieder genutzt werden kann. Deshalb lohnt sich für ihn meistens weder ein An- noch ein Verkauf. Zwar ist der Stein an sich günstiger und kostet nicht so viel wie ein neuer Stein, allerdings kommen zu den Kosten für Inschrift etc. auch noch die Kosten des „Verschwinden Lassens“ der Daten, die zuvor drauf standen dazu. Haben Sie einen schönen Stein ins Auge gefasst, den Sie erwerben möchten? Dann besprechen Sie das mit einem Experten. Er kann Ihnen sagen, ob die Aufbereitung des gebrauchten Steins günstiger ist, als einen neuen zu kaufen.

 

 

 

 

Vielen kommt es so vor, als wäre es eine unheimliche Ressourcenverschwendung, einen Grabstein nach einer Grabauflösung wegzuwerfen. Der Gedanke ist sehr richtig. Deshalb ist es interessant zu erfahren, was mit dem Grabstein oder der Grabplatte passiert und welche Möglichkeiten es gibt, einen Stein noch einmal zu verwenden und ihm ein zweites Leben zu schenken.

 

Diese antike Grabanlage steht zum Verkauf. Nach vielen Jahrzehnten plant die Familie die Aufgabe dieser Grabstätte im Süden Deutschlands. Dabei steht die gesamte Grabanlage zum Verkauf inkl. Friedhofsengel, Einfassung und aller Grabschmuck Komponenten. Die Grabanlage wird von uns ab- und an dem Standort Ihrer Wahl wieder aufgebaut und an die Größenverhältnisse vor Ort angepasst. Sie haben Interesse an diesem handwerklichen Meisterwerk?

Weitere Informationen zum Verkauf dieser Grabanlage finden Sie hier

 

Nochmal als Grabstein nutzen

Der Stein kann noch ein weiteres Mal als Grabstein verwendet werden, solange er die vorgeschriebene Stärke von mindestens 14cm erfüllt. Das ist wichtig, dass der Stein noch stabil genug steht. Es ist aber nicht unbedingt nötig, den Stein abzuschleifen, um die Inschrift zu entfernen. Oft ist es möglich, eine Platte mit der neuen Inschrift über die schon vorhandene Schrift zu setzen.

Die Inschrift macht einen gewöhnlichen Stein zu einem Denkmal

Wird das Grab nach der Liegezeit aufgelöst, ist der Stein schon einige Jahre alt. Zu dieser Zeit wurden noch keine Zertifikate ausgestellt, dass ein Stein von Kindern hergestellt wird. Dieses Zertifikat wird heutzutage von vielen Friedhöfen gefordert. Ohne dieses kann der Stein nicht wieder aufgestellt werden.

Wenn Sie das Grab mit einer Abdeckplatte oder einer Einfassung geschmückt werden soll, sollten Sie sich vorher darüber informieren, ob der Steinbruch, aus dem Ihr Grabstein stammt, noch existiert. Ist das nicht der Fall, passen die Steine eventuell nicht zusammen.

 

 

Als Dekoration im Garten nutzen oder als Weg am Haus etc.

Der hochwertige Naturstein eines Grabmals lassen sich wunderbar als Dekoration wiederverwenden. Ist der Grabstein aufwändig verziert oder mit einem Engel etc. geschmückt, wirkt er im Garten sicher sehr gut und bietet Ihnen einen Ort, an dem Sie sich an Ihren Angehörigen erinnern können.

Auch wenn Sie den Stein nicht in seiner jetzigen Form in den Garten stellen möchten, kann er im Garten seinen Platz finden. Der Steinmetz kann ihn nach Ihren Wünschen umgestalten, sodass er nicht mehr an einen Grabstein erinnert. Je nach Form des Steins kann er auch als Fußweg oder als Tischplatte dienen.

 

 

Verwendung im Straßenbau

Kann ein Grabstein nicht weiter genutzt werden, weil er zum Beispiel kaputt ist oder von keiner Seite Interesse daran besteht, geht er oft in den Straßenbau über. Dazu wird er zerkleinert und als Schutt verwendet.

Einen gebrauchten Grabstein zu verkaufen ist nicht so leicht, wie Sie sich das jetzt vielleicht vorstellen. Zwar hat der Stein an sich einen hohen Wert, man muss aber auch immer bedenken, wie viel noch investiert werden muss, bis er einem neuen Zweck dienen kann.

 

Der Steinmetz kauft den Stein

Es gibt Steinmetze, die gebrauchte Grabsteine kaufen, aufarbeiten und weiter verkaufen. Allerdings ist das Geschäft dabei kaum lohnend, da wir selbst viel investieren müssen, bis der Stein wie neu aussieht und die Arbeitszeit zur Aufarbeitung den späteren Verkaufswert übersteigt.

 

 

 

Privater Käufer

Es gibt sicherlich auch Privatleute, die sich keinen neuen Grabstein leisten können und deshalb einen gebrauchten Stein kaufen wollen. Am besten bieten Sie Ihren Grabstein dann auf einem Onlineportal an.

Hier kommen allerdings zusätzliche Kosten für den Käufer hinzu, um den Stein aufbereiten zu lassen. Das geht, wie schon erwähnt, sehr ins Geld und schreckt viele Menschen davon ab, einen Grabstein privat zu kaufen.

 

Der Bestatter übernimmt den Grabstein

Manchmal nehmen Bestatter Grabsteine an und übernehmen im Gegenzug die Grabauflösung. Sie bekommen dann zwar kein Geld für Ihren Stein, müssen aber auch nichts für die Auflösung des Grabes bezahlen. Fragen Sie hierzu Ihren regionalen Bestatter an.

 

Der Friedhof übernimmt den Grabstein

Handelt es sich um ein historisch wertvolles Denkmal? Hat der Stein gestalterischen Wert? Sofern Sie glauben, der Grabstein wäre einer Bereicherung für den Friedhof, kann es sich lohnen mit der Friedhofsverwaltung zu sprechen, ob Sie den Grabstein übernehmen möchten. In der Regel erhalten Sie hierfür kein Geld, sparen aber die Kosten für den Rückbau und die Entsorgung und natürlich wertvolle Zeit und der Friedhof behält eine wertvolle Sehenswürdigkeit. Beispiele für wertvolle Denkmale finden Sie hier:

 

Beispiele für günstige Grabsteine zum kleinen Preis

Beispiele für besondere Grabmalgestaltungen

 

Grabstein beim Steinmetz kaufen – oder lieber online etwas passendes finden? Bei dieser Frage scheiden sich oftmals die Geister. Der Kauf eines Grabsteins beim Steinmetz hat eine lange Tradition. Der Betrieb und Ansprechpartner vor Ort ist ein klarer Vorteil, der nicht von der Hand zu weisen ist. Jedoch hat sich mit dem Wandel und Globalisierung unserer Gesellschaft auf die Grabkultur maßgeblich verändert. Viele Steinmetz Betriebe haben sich vom Hersteller zum Verkäufer und Dienstleister entwickelt. Dabei wurde der nahe Osten, China und Indien als billiger Lieferant für Grabsteine & Grabdenkmale aller Art entdeckt. Die individuelle Grabkunst in heimischen Materialien wurde ersetzt durch blank polierte Grabplatten ohne Charme und Seele. Der günstige Einkaufspreis von ca. 150 – 400 Euro pro Einzelgrabstein oder 80,- Euro für eine Liegeplatte netto ab Hamburger Hafen oder dem nächsten Großhandel hat viele Steinmetzbetriebe dazu verlockt den Klöppel zu Seite zu legen und dem reinen Handel den Vorzug zu geben. Dabei jedoch blieb die Grabgestaltung auf der Strecke. Hinzu kommen die unwürdigen und jenseits unserer Vorstellungskraft liegenden Arbeitsbedingungen, die der polierten Einheitsware aus Fernost einen dunklen Anstrich verleihen. Doch nicht alle Steinmetze haben sich dem Drang nach schnellem einfachen Geld unterworfen. Es gibt immer noch eine große Anzahl vom Handwerkern, die selbst gestalten und herstellen und wieder die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden in kleine handwerkliche Kunstwerke aus Naturstein umsetzen. Das Internet bietet dabei eine hervorragende Plattform außergewöhnliche und besondere Grabsteine für ein interessiertes Publikum anzubieten und mit Hilfe von Bildern und Videos tiefe Einblicke in die Gestaltung zu ermöglichen. Mit dieser neuen Form der Darbietung finden wieder sehr viele außergewöhnliche und einzigartige Grabdenkmale ihren Einzug auf europäischen Friedhöfen und die Grabkultur bekommt eine „zweite Chance“.

 

Doch das Internet hat auch eine zweite Seite: Es gibt viele Online Shops, die die günstige Importware im Preisvergleich noch günstiger verkaufen möchten. als der Steinmetzkollege um die Ecke. Dabei wird mit Discount Preisen und Angeboten gelockt, die auf den ersten Blick verlockend wirken. Jedoch bleibt bei dieser Form des Online Handels die Frage offen, wie werden diese Billig-Grabsteine aufgebaut? Wer bietet zum Schluss einen Service, wenn mal eine Nachbeschriftung nötig sein sollte oder man eine Erweiterung der Grabanlage plant? Oder was ist im Falle einer Reklamation wenn der Stein wackelt und die Friedhofsverwaltung eine Neufundamentierung der Grabanlage fordert? Genau an diese Punkte können das vermeintliche Schnäppchen zur späteren Kostenfalle entwickeln. Es ist schwer vorstellbar, dass der Online-Shop-Betreiber aus Hamburg für die Reparatur des 900,- Euro teuren Grabsteins nach Stuttgart fahren wird. Gleichfalls ist mit großer Sicherheit davon auszugehen, das kein einziger Steinmetz Kollege aus Stuttgart den billig Stein im Auftrag des Hamburger Händlers reparieren wird, wenn er mitbekommt zu welchen günstigen Preisen der die Grabsteine zum Kauf anbietet. Dieses Risko trägt dann zum Schluss bei den polierten Granit Grabmalen aus Fernost der Käufer.

 

Beispiel für billige Grabsteine aus Fernost

Fazit zum Online Kauf

Wenn Sie etwas Besonderes und Außergewöhnliches suchen, oder eine individuelle Grabmalgestaltung wünschen, so ist das Internet ein gutes Netzwerk zum Auffinden spannender Ideen und motivierter Bildhauer, die Ihnen etwas besonderes ermöglichen möchten. Die noch selbst fertigenden Bildhauer und Steinmetze arbeiten im Verband, so dass sie sich gegenseitig beim Aufbau und Kundenservice in Deutschland und Österreich unterstützen und ein guter Kundenservice garantiert ist. Gleichfalls bieten diese kleinen Kunstwerke im Falle einer Grabauflösung noch die Chance einen Käufer oder späteren Nutzer zu finden, der die Grabanlage übernehmen oder kaufen möchte. Somit rechnet sich der etwas höhere Einkaufspreis spätestens wenn das Grab aufgelöst werden soll.  Beim günstigen Schnäppchen und dem Versuch den schon günstigen Steinmetz um die Ecke nochmals im Internet zu untertreffen, ist jedoch dringend abzuraten. Der fehlende Service und die Frage was passiert im Garantiefall lassen diese Art des Grabsteinkaufes zu einer späteren Falle werden. Mein Rat: Lassen Sie die Hände von billiger Importware im Internet! Im Fall der Grabauflösung eignen sich diese Grabsteine nur noch für den Schredder und als Schotter für die Autobahn.

 

1. Prüfen Sie ob es sich um einen gestalterisch oder historisch wertvollen Grabstein handelt. Stellen Sie sich die Frage, ob jemand Interesse an diesem Stück haben könnte? Wenn ja Fragen Sie den Friedhof, den Steinmetz oder Bestatter vor Ort, ob sie diesen Grabstein von Ihnen erwerben möchten.
2. War Ihnen der Angehörige sehr wichtig? Dann gibt es die Option auf dem Grabstein den Teil mit dem Namen und den Sterbedaten als Gedenkplatte heraus zu schneiden. Fragen Sie Ihren Steinmetz vor Ort, ob er die Arbeit für Sie erledigen kann. Dann haben Sie eine kleine Erinnerung an einen geliebten Menschen im Kleinformat für zu Hause.
3. Wenn der Stein weder gestalterisch noch inhaltlich Bedeutung hat bleibt auch wenn es traurig klingt nur die Entsorgung durch einen Fachbetrieb übrig. Hierfür werden die tatsächlich entstandenen Kosten in Rechnung gestellt. Es werden hierfür ca. 2-4 Stunden für 2 Fachkräfte (also 4-8 Stunden a  35-55 Euro) und ca. 50-100 Euro für die Entsorgung in Rechnung gestellt.

 

Auch, wenn es schade ist: Grabsteine wiederverwenden ist nicht sehr verbreitet. Trotz der guten Qualität der Steine sind die Kosten der Aufbereitung für die meisten einfach zu hoch. Ein Unternehmen kann mit Second-Hand-Grabsteinen so gut wie keinen Gewinn machen und Kunden sparen bei gebrauchter Ware nicht viel ein. Wer auf die Kosten pfeift und den Stein als Erinnerung bei sich zu Hause aufbewahren will, kann ihn in ein dekoratives Stück umarbeiten lassen. Wer seinen gebrauchten Grabstein verkaufen möchte, sollte sich nicht viele Hoffnungen machen, einen großen Anteil der Investition zurück zu bekommen.